Monotrete suvattii
Verfasst: 12.03.2013 16:28
Hallo zusammen,
bis vor einigen Monaten hielt ich 2 Monotrete Suvattii in einem ca. 180l fassenden Eckaquarium. Ein ehemaliges Brackwasseraquarium mit den Maßen 120x40x50 stand bereits seit mehren Monaten leer und wurde nun für die Suvattiis vorbereitet. Genutzt wurde hier als Bodengrund JBL Sansibar Black (extrem hoher Feinstaubanteil/4-5 Stunden waschen waren hier notwendig), verschiedene Hölzer (hauptsächlich Mangrovenholz), weitere verschiedene Versteckmöglichkeiten (Blumentopf, Dekowurzel etc.) und Schiefer. An Pflanzen griff ich auf die im Handel üblichen Anubienarten (nana, barteri), Javafarn (microsorum pteropus) sowie kleinere Ableger der sehr robusten Schwertpflanze (Echinodorus "bleheri") zurück. Die Anubien und der Javafarn wurden zum größten Teil aufgebunden. Des weiteren wurde das Becken mit einem einfachen Eheim-Innenfilter mit Diffusor ausgestattet; die Heizung hielt die Temperatur konstant bei 25°C.
Hier das fertig eingerichtete Suvattiibecken:
Nach ungefähr einem Monat zogen nun endlich die Suvattiis zusammen mit einem M. palembangensis, welchen ich hier im Forum vermittelt bekam (vielen Dank!), gleichzeitig in das vorbereitete Becken ein. Sämtliche Geschlechter waren mir zu diesem Zeitpunkt unbekannt. Die Größe der Fische liegt bei den Suvattiis bei ca. 8-10cm und 15+cm. Der Palembangensis ist ungefähr 10-12cm groß. In den ersten zwei Wochen passierte erst einmal nichts besonderes - die Reviere waren schnell abgesteckt. Auffällig war hier nur, dass der M. palembangensis auch gegen den kleineren Suvattii den kürzeren zog und er sich fortan hinter einer großen Mangrovenwurzel versteckte, die allerdings auch nicht als Revier verteidigt wurde. Zunächst kam es aber nur zu üblichen kleineren Rangeleien ohne schwerere Folgen. Nach ca. zwei Wochen zeigte der kleinere Suvattii, der auch eine dunklere Grundfärbung und eine schmalere Körperform als das andere Exemplar aufweist, ein ungewöhnliches Verhalten, welches sich zunächst in einem gesteigerten Schwimmverhalten ausdrückt. Stieß er bei seinen Streifzügen durchs Aquarium auf den Palembangensis, so wurde dieser nicht nur vertrieben, sondern ihm wurde auch in ungewohntem Maße nachgestellt. Drang der kleinere Suvattii allerdings in das Revier des deutlich größeren Exemplares vor, so pumpte er sich auf und nahm einen hellbraunen Farbton an. Dieses Verhalten stieß beim größeren Exemplar auf wenig Gegenliebe und so wurde das kleinere Exemplar zunächst vertrieben. Am darauf folgenden frühen Morgen entdeckte ich die beiden Suvattiis dann allerdings bereits beim auch von anderen Kugelfischarten bekannten Balzritual, dem "Kreisschwimmen", über einer Schieferplatte. Dabei pumpten sich beide immer wieder auf wechselten gelegentlich ihren Farbton von dunkel- zu hellbrau. Die Balz fand dann allerdings mit dem automatischen Einschalten der Aquarienbeleuchtung ein jähes Ende.
Generell muss ich an dieser Stelle sagen, dass das Verhalten meiner Suvattiis eher dem von nachtaktiven Fischen ähnelt - bei Beleutung graben sie sich ein oder suchen einen Unterstand auf. Geht die Beleuchtung allerdings aus und ist auch der Lichteinfall von außerhalb des Aquariums nicht stark, so zeigen sie ein deutlich aktiveres Schwimmverhalten. Natürlich ist der Bewegungsdrang nicht mit dem anderer Kugelfische zu vergleichen - nur halte ich die teilweise in der Literatur angegeben Aquariengrößen von mindestens 50l für ein Exemplar (vgl. Kurt Zahringer in: Amazonas Nr.38, 2011. / Klaus Ebert in: Die Kugelfische des Süß- und Brackwassers, 2001.) für viel (!) zu klein.
Nach dem Abbruch dieser ersten Balz konnte ich aufgrund anderer Verpflichtungen leider nicht weiter beobachten und kam erst am späten Abend des selben Tages wieder nach Hause. Zu meiner Überraschung befand sich nun auf der vorher auch schon umkreisten Schieferplatte ein Gelege von ca. 150-200 Eiern, welches vom größeren Suvattii bewacht und gepflegt wurde. Da in der Literatur angegeben wird, dass das Männchen das Gelege bewacht (vgl. Ebert & Zahringer), muss es sich folglich wider meiner ersten Erwartung bei dem kleineren und schmaleren Exemplar, von dem eindeutig die Balzaktivität ausging, um das Weibchen handeln.
Hier das Männchen mit Gelege:
Die Aggressivität beider Suvattiis gegenüber dem Palembangensis nahm nun ein neues Ausmaß an, sodass ich den Palembangensis aus dem Becken entnahm und in das alte 180l Suvattii-Becken umsetzte; doch auch innerartlich kam es zu stärkeren Bissverletzungen die glücklicher weise wieder abheilten. Während der 9 Tage bis zum Schlupf der Larven verließ das Männchen das Gelege nicht, entfernte verpilzte Eier und säuberte das Gelege regelmäßig mit einem Wasserstrahl aus seinem Maul. Auch wurde in dieser Zeit kein Futter angenommen.
Hier das Männchen bei der Brutpflege:
Nach 9 Tagen schlüpften dann die ersten Larven - nach 11 Tagen die letzten. Ich saugte ca 50 der Larven aus dem Becken ab und setzte sie in ein zur Hälfte mit Wasser aus dem Elternbecken gefülltes 140l Becken, das ich nach und nach auffüllte. Seit ca. 1 1/2 Wochen füttere ich nun mit Artemia-Nauplien die gierig aufgenommen werden. Demnächst werde ich mit weißen Mückenlarven beginnen.
Hier eine Suvattiilarve direkt nach dem Schlupf:
Inzwischen dringt das Weibchen wieder in das Revier des Männchens ein und auch der Palembangensis erholt sich zum Glück wieder von seinen Bissverletzungen.
bis vor einigen Monaten hielt ich 2 Monotrete Suvattii in einem ca. 180l fassenden Eckaquarium. Ein ehemaliges Brackwasseraquarium mit den Maßen 120x40x50 stand bereits seit mehren Monaten leer und wurde nun für die Suvattiis vorbereitet. Genutzt wurde hier als Bodengrund JBL Sansibar Black (extrem hoher Feinstaubanteil/4-5 Stunden waschen waren hier notwendig), verschiedene Hölzer (hauptsächlich Mangrovenholz), weitere verschiedene Versteckmöglichkeiten (Blumentopf, Dekowurzel etc.) und Schiefer. An Pflanzen griff ich auf die im Handel üblichen Anubienarten (nana, barteri), Javafarn (microsorum pteropus) sowie kleinere Ableger der sehr robusten Schwertpflanze (Echinodorus "bleheri") zurück. Die Anubien und der Javafarn wurden zum größten Teil aufgebunden. Des weiteren wurde das Becken mit einem einfachen Eheim-Innenfilter mit Diffusor ausgestattet; die Heizung hielt die Temperatur konstant bei 25°C.
Hier das fertig eingerichtete Suvattiibecken:
Nach ungefähr einem Monat zogen nun endlich die Suvattiis zusammen mit einem M. palembangensis, welchen ich hier im Forum vermittelt bekam (vielen Dank!), gleichzeitig in das vorbereitete Becken ein. Sämtliche Geschlechter waren mir zu diesem Zeitpunkt unbekannt. Die Größe der Fische liegt bei den Suvattiis bei ca. 8-10cm und 15+cm. Der Palembangensis ist ungefähr 10-12cm groß. In den ersten zwei Wochen passierte erst einmal nichts besonderes - die Reviere waren schnell abgesteckt. Auffällig war hier nur, dass der M. palembangensis auch gegen den kleineren Suvattii den kürzeren zog und er sich fortan hinter einer großen Mangrovenwurzel versteckte, die allerdings auch nicht als Revier verteidigt wurde. Zunächst kam es aber nur zu üblichen kleineren Rangeleien ohne schwerere Folgen. Nach ca. zwei Wochen zeigte der kleinere Suvattii, der auch eine dunklere Grundfärbung und eine schmalere Körperform als das andere Exemplar aufweist, ein ungewöhnliches Verhalten, welches sich zunächst in einem gesteigerten Schwimmverhalten ausdrückt. Stieß er bei seinen Streifzügen durchs Aquarium auf den Palembangensis, so wurde dieser nicht nur vertrieben, sondern ihm wurde auch in ungewohntem Maße nachgestellt. Drang der kleinere Suvattii allerdings in das Revier des deutlich größeren Exemplares vor, so pumpte er sich auf und nahm einen hellbraunen Farbton an. Dieses Verhalten stieß beim größeren Exemplar auf wenig Gegenliebe und so wurde das kleinere Exemplar zunächst vertrieben. Am darauf folgenden frühen Morgen entdeckte ich die beiden Suvattiis dann allerdings bereits beim auch von anderen Kugelfischarten bekannten Balzritual, dem "Kreisschwimmen", über einer Schieferplatte. Dabei pumpten sich beide immer wieder auf wechselten gelegentlich ihren Farbton von dunkel- zu hellbrau. Die Balz fand dann allerdings mit dem automatischen Einschalten der Aquarienbeleuchtung ein jähes Ende.
Generell muss ich an dieser Stelle sagen, dass das Verhalten meiner Suvattiis eher dem von nachtaktiven Fischen ähnelt - bei Beleutung graben sie sich ein oder suchen einen Unterstand auf. Geht die Beleuchtung allerdings aus und ist auch der Lichteinfall von außerhalb des Aquariums nicht stark, so zeigen sie ein deutlich aktiveres Schwimmverhalten. Natürlich ist der Bewegungsdrang nicht mit dem anderer Kugelfische zu vergleichen - nur halte ich die teilweise in der Literatur angegeben Aquariengrößen von mindestens 50l für ein Exemplar (vgl. Kurt Zahringer in: Amazonas Nr.38, 2011. / Klaus Ebert in: Die Kugelfische des Süß- und Brackwassers, 2001.) für viel (!) zu klein.
Nach dem Abbruch dieser ersten Balz konnte ich aufgrund anderer Verpflichtungen leider nicht weiter beobachten und kam erst am späten Abend des selben Tages wieder nach Hause. Zu meiner Überraschung befand sich nun auf der vorher auch schon umkreisten Schieferplatte ein Gelege von ca. 150-200 Eiern, welches vom größeren Suvattii bewacht und gepflegt wurde. Da in der Literatur angegeben wird, dass das Männchen das Gelege bewacht (vgl. Ebert & Zahringer), muss es sich folglich wider meiner ersten Erwartung bei dem kleineren und schmaleren Exemplar, von dem eindeutig die Balzaktivität ausging, um das Weibchen handeln.
Hier das Männchen mit Gelege:
Die Aggressivität beider Suvattiis gegenüber dem Palembangensis nahm nun ein neues Ausmaß an, sodass ich den Palembangensis aus dem Becken entnahm und in das alte 180l Suvattii-Becken umsetzte; doch auch innerartlich kam es zu stärkeren Bissverletzungen die glücklicher weise wieder abheilten. Während der 9 Tage bis zum Schlupf der Larven verließ das Männchen das Gelege nicht, entfernte verpilzte Eier und säuberte das Gelege regelmäßig mit einem Wasserstrahl aus seinem Maul. Auch wurde in dieser Zeit kein Futter angenommen.
Hier das Männchen bei der Brutpflege:
Nach 9 Tagen schlüpften dann die ersten Larven - nach 11 Tagen die letzten. Ich saugte ca 50 der Larven aus dem Becken ab und setzte sie in ein zur Hälfte mit Wasser aus dem Elternbecken gefülltes 140l Becken, das ich nach und nach auffüllte. Seit ca. 1 1/2 Wochen füttere ich nun mit Artemia-Nauplien die gierig aufgenommen werden. Demnächst werde ich mit weißen Mückenlarven beginnen.
Hier eine Suvattiilarve direkt nach dem Schlupf:
Inzwischen dringt das Weibchen wieder in das Revier des Männchens ein und auch der Palembangensis erholt sich zum Glück wieder von seinen Bissverletzungen.