Schneckenzucht / Persönliche Erfahrungen

Moderator: Salokin Tsork

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Vinc_rot
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Schneckenzucht / Persönliche Erfahrungen

Beitrag von Vinc_rot »

Wie viele die mit Kugelfischen anfangen, habe ich das Problem genügend Schnecken als Nachschub zu haben, deutlich unterschätzt. Ich hatte zwei Becken, wollte eines für die Haltung nehmen und ein zweites Barschbecken für den Nachschub – vollkommen naiv. Das ganz hat natürlich nicht geklappt.

Genrell sollte man sich bei Kugelfischen und der Schneckenzucht überlegen was man überhaupt an Schnecken benötigt.

Meine Persönliche Erfahrung beschränken sich hierbei nur auf Erbsenkugelfische (Carinotetraodon travancoricus), Palembang Kugelfische (Tetraodon biocellatus ) und Grüne Kugelfische (
Tetraodon nigroviridis)

Alle drei können recht gut mit Mückenlarven, Muscheln, Garnelen etc. zu gefüttert werden, benötigen jedoch Schnecken. Dabei ist der Bedarf recht unterschiedlich.

Ich habe ein Becken mit Zwergkugelfischen die nur hin und wieder Schnecken benötigen.

Die Bio´s (Palembang Kugelfische) brauchen regelmäßig und deutlich öfter Schnecken, aber es hält sich in grenzen.

Die Grünen Kugelfische brauch fast täglich mehrere damit der gewünschte Effekt eintritt. Da hier sich meist der Stärkste in der Gruppe die Schnecken schnappt und die anderen nur weniger was abbekommen.

Generell verfüttere ich derzeit knapp 10 bis 15 Schnecken, teilweise mit Pinzette um sicher zu gehen das nahezu jeder spätestens am zweiten Tag eine erwischt. Ich glaube das ist im Ansatz auch fast übertrieben aber mir macht das füttern so Spaß und ich glaube den Kugelfischen auch. Schaden kann es sicher nicht.

Als erstes sollte man sich also mal klar werden welchen Bedarf man hat – dabei kann man aber immer sagen – mehr ist nicht verkehrt.

Die beste Erfahrung habe ich mit Blasen und Posthornschnecken gemacht. Auch habe ich Turmdeckelschnecken gefüttert aber sehr schlechte Erfahrungen gemacht !!! Gerade bei den TDS konnten die Kugelfische die Gehäuse selber nicht knacken, also zerknacke ich diese vorher. Auch wurde leider eine kleinere total verschluckt und daran sind mir zwei meiner Lieblinge verendet !!! Daher würde ich von TDS eher abraten, auch wenn diese gerade bei Brackwasserbecken praktisch sind. Größere Exemplare grabe ich schon mal tiefer in den Sand ein, als eine Art Wochenendfutter.

Ich selber habe 3 verschiedene Schneckenzuchtbecken und dabei unterschiedliche Erfahrungen gemacht.

Becken 1 – mein persönlicher Favorit

Die Schneckenzucht im Garnelen Becken.

Schnecken und Garnelen kann man hervorragend zusammen halten, da die Optimalen Werte für Garnelen auch für Schnecken gelten. Beide gehen jeweils an den Nachwuchs des anderen nicht heran und obendrein kann man das Becken interessant und schön gestalten. Auch wird das Futter von beiden gern genommen und auch gewisse Pflege Mittel wirken sich auf Beide Positiv aus.

Die sich rasch vermehrenden Garnelen können auch gut wieder weiter Verkauft werden und somit hält sich das Becken von den laufenden Kosten fast von selbst, von deckenden Kosten kann man aber nur sehr sehr langfristig reden.

Bei mir ist es ein 54Ltr. Becken was ich dazu gerade nutzte.

Viele Garnelen Halter klagen über Schnecken Probleme und gerade in Verbindung mit den Pflegemitteln explodieren nahezu die Plagen – ich war begeistert ;-) Mein Tipp ist der „Garnelen Rock“, schon nach kurzer Zeit hatte ich eine richtig schöne Plage von Schnecken in dem Becken !!!

Kurze Eckdaten:
54Ltr. Becken, JBL Pumpe, Heinzung nur im Winter, Kies, normale Bepflanzung, Wurzeln und Höhlen als Decko, T8 Beleuchtung, Besatz sind Red Fire, Christal Red, Zwergbärblinge, Körbchenmuscheln und ganz ganz viele Schnecken.

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So gefällt es mir am besten

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Schnappschuß nachdem ich es mal kurz leicht vernachlässigt habe, konnte aber immer noch sehr gut ernten.

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Herrlich eine Schneckenplage, das man kaum mehr den Boden sehen konnte.

Becken 2 – die Willkommen Alternative.

Die Schneckenzucht im Quarantäne Becken

Ich denke das ist nur als Alternative ratsam. Ich habe mir lange zeit ein Quarantäne Becken gehalten, was ich eigentlich auch in ein Garnelen Becken umwandeln will. Derzeit sind aber ein paar Albino Welse zur Pflege eingezogen.

Die Ausbeute ist seitdem die Welse (gleiches Futter) eingezogen sind, deutlich besser. Vorher war es eher schleppend.

Zwei Unabhängige Becken lassen es aber zu das ich mehr größere Schnecken verfüttern kann und für einen Ausfall, immer eine Alternative habe.

Geplant ist in Zukunft ebenfalls ein Garnelen Becken daraus zu machen.

Kurze Eckdaten
54ltr., Filter, Heizung (wegen den Welsen), T8 Beleuchtung, Kies, normale Bepflanzung, Derzeit nur Welse im Becken und viele Schnecken.

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Becken 3 – schlechte Alternative

Ist ein reines Schneckenzuchtbecken ohne Technik. In meinen Augen ist die Ausbeute eher Mager. Hatte es vorher mit einem ähnlichen ebenfalls mal probiert, doch habe es wieder stillgelegt. Die Ausbeute war mir einfach zu gering.

In dem Aktuellen Becken ist derzeit als Bodengrund Sand drin, den ich auch als sehr Suboptimal empfinde.
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Abschließend kann ich sagen das die Entscheidung mit dem Garnelen Becken die beste Alternative war, da ich hier die größten Spaß daran habe und auch die beste Ausbeute für meine kleinen. Jedoch sollte man auch bedenken das es eine kleine Kehrseite gibt. Ggf. kämpft man mit ungewohnten Parasiten wie z.B. Libellenlarven oder ist vor andere Probleme gestellt die mit Garnelen auftreten. Jedoch ein 54Ltr. Garnelenbecken bekommt man schon komplett für 150€ (wenn es nicht gerade Dennerle ist) und hat das Problem Schnecken Nachschub langfristig vom Hals.

Genrell kann ich für jede Schneckenzucht folgende Dinge Empfehlen:
gutes Garnelen Futter
„Garnelen Rock“

Aber ich denke das ihr die einen oder anderen Empfehlungen recht individuell sind.
Vincent Rotgold

3x Tetraodon biocellatus
3x Carinotetraodon travancoricus
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Beiträge: 1
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Beitrag von Anzeige »

Hallo, schau mal hier: (hier klicken) Dort findet man vieles zum Thema.
organics
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Beitrag von organics »

moin also ich habe auch ein 54l becken zur schnecken zucht verwendet!bei mir sind aber nur schnecken drinn!tds die sich wie blöde vermehren aber die fressen meine bios und erbsen überhaupt nicht! :( und dann habe ich noch posthörner drinn die sind wiederrum zu gross haben jetzt aber langsam endlich nachwuchs!mir geht das auch irgendwie zu langsam mit den phs!nur die tds da schwimmen jeden tag neue junge an der oberfäche die sind bei mir in der pumpe oder im bodengrund!habe hier in einem beitrag geles das man die dinger in ein einmachglass tun soll und eine planze und ab geht er anscheinend!habe allesdings kein einmachglass!den tip mit dem garnelenfutter versuche ich mal!blasenschnecken bekomm ich zur zeit nirgends hier in hh!hab vor nem monat schon alles abgegrast!muss ich mal warten!

lg
2 Carinotetraodon travancoricus/2 Tetraodon biocellatus/2 Carinotetraodon irrubesco
luftaplong

Beitrag von luftaplong »

Hallo,

ich züchte Blasenschnecken in unüberschaubaren Mengen in einem 500l-Regenfass im Garten, zusammen mit Daphnien. Rote und schwarze Mückenlarven, Eintagsfliegenlarven und allerhand anderes fressbares Getier kommen sporadisch dazu. Das Ganze läuft von März bis November absolut robust und problemlos, einfach ab und zu ein paar wenige Kompostabfälle - mal ´ne olle Möhre oder Obst oder Grünzeug - hinein und alles ist gut.
Die kleinsten Schnecken treiben sich meisten oben am Rand rum, das ist ganz praktisch bei der Ernte, ebenso die runde Form der Tonne, weil man den Käscher ohne Absetzen am Rand entlang ziehen kann. Im Winter 07/08 bin ich sogar fast komplett damit über die Runden gekommen, im letzten Winter ist allerdings durch eine dicke Eisschicht oben und an der Seitenwand alles abgestorben und erforderte einen Neuansatz. Diese Zeit habe ich durch erhöhte Flockenfuttergaben in meinen anderen Becken und natürlich Frostfutter überbrückt.

Beste Grüße, Frank
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